Das Mundhöhlenkarzinom ist im fortgeschrittenen Tumorstadium mit einer schlechten Prognose für die Patienten verbunden. Die Tumorprogression wird hauptsächlich durch das Tumormikromilieu (TME) bestimmt. Mastzellen (MC) sind immunologisch kompetente Zellen des TME, die beim Mundhöhlenkarzinom einen signifikanten prognostischen Einfluss haben. Interaktionen zwischen MCs und Tumorzellen können entweder über größere Distanzen (TME/Tumor) durch den Austausch extrazellulärer Vesikel (EVs) oder durch direkte Zell-Zell-Kontakte über die Sekretion löslicher Faktoren erfolgen. EVs transportieren bioaktive Moleküle zwischen Zellen. Die meisten ihrer Wirkungen werden durch microRNAs (miRNAs) vermittelt. CCL2 ist ein Zytokin, von dem bekannt ist, dass es an TME/Tumor-Interaktionen beteiligt ist und für das ein signifikanter Einfluss auch auf MC/Tumor-Interaktionen gezeigt werden konnte.
Im Rahmen des Forschungsvorhabens werden von humanen MCs sezernierte EVs isoliert und hinsichtlich ihres miRNA-Expressionsprofils charakterisiert. Die regulatorischen Funktionen der wichtigsten miRNAs werden durch Promotion und Inhibition analysiert und die funktionellen Auswirkungen der EVs auf die Proliferation, Migration und Invasionsfähigkeit von OSCC Tumorzellen untersucht. Darüber hinaus wird der funktionelle Hintergrund des Einflusses von CCL2 weiter aufgeklärt.
Ziel der Studie ist ein besseres Verständnis der Mechanismen, durch die MCs mit Tumorzellen des Mundhöhlenkarzinoms interagieren, um mögliche Targets für eine zielgerichtete Tumortherapie zu identifizieren.
Die Studie wird in Kooperation mit den Instituten für Klinische Chemie und Pathologie der Universitätsmedizin Göttingen sowie dem Institut für Biochemie der Health und Medical University Potsdam durchgeführt.
Projektleiter:
Prof. Dr. Dr. Phillipp Brockmeyer